Läuft im Büro – bis es wirklich darauf ankommt
Viele Unternehmen haben ihre Server direkt im Büro stehen.
Das ist praktisch: kein Anbieter dazwischen, alles vor Ort.
Aber es reicht schon ein Stromausfall, ein kaputtes Netzteil oder unbeabsichtigt den falschen Stecker gezogen und plötzlich hängt der Betrieb.
Dann stellt sich die Frage:
Braucht es wirklich ein eigenes Rechenzentrum? Oder geht das auch anders?
Eine Möglichkeit: Co‑Location.
Was steckt dahinter?
Co‑Location heißt:
Der Server gehört weiterhin Ihnen, aber Sie stellen ihn in ein professionelles Rechenzentrum.
Dort bekommt er:
- Strom (über mehrere gesicherte Leitungen)
- eine stabile Internetverbindung
- eine kontrollierte Umgebung
- physische Sicherheit
Die Technik bleibt in Ihrer Hand aber läuft deutlich zuverlässiger als im Büro.
Warum das für viele sinnvoll ist
Sicherheit, die im Alltag oft fehlt
Viele Server stehen in Besprechungsräumen, Abstellkammern oder neben Druckern.
Kabel offen, Temperatur schwankend, keine echte Zutrittskontrolle. Das funktioniert bis es nicht mehr funktioniert.
Im Rechenzentrum sieht das anders aus:
- Zutritt nur mit Ausweis oder biometrisch
- Videoüberwachung
- Gaslöschanlagen statt Feuerlöscher
- konstante Temperatur und Luftfeuchtigkeit
Das schützt die Technik und oft auch die Nerven.
Wenn Ausfälle keine Option sind
Im Büro gibt es meist genau eine Steckdose und einen Internetanschluss.
Wenn da was ausfällt, war’s das.
Rechenzentren setzen auf Redundanz:
- USV – unterbrechungsfreie Stromversorgung, also große Akkus, die bei Stromausfall einspringen
- Notstromaggregate, die bei längerem Ausfall übernehmen
- mehrere Internetleitungen, oft mit direktem Zugriff auf wichtige Knotenpunkte
Das heißt: Auch wenn außen was schiefläuft, läuft es innen weiter.
Mitwachsen ohne neu bauen
Wenn das Unternehmen wächst, wächst auch die IT.
Im Büro ist das schnell ein Problem: Steckdosen reichen nicht, es wird zu heiß, der Platz ist voll.
Im Rechenzentrum buchen Sie einfach:
- mehr Strom
- mehr Rackplatz
- schnellere Netzverbindungen
Ohne Umbau. Ohne neue Infrastruktur.
Und die Kosten?
Neben der monatlichen Miete kommt der Strom dazu und der wird oft höher berechnet als im Büro, weil auch Kühlung, USV-Verluste und Netzabsicherung mit drinstecken.
Aber dafür bekommen Sie eine Umgebung, die nicht zusammenbricht, wenn jemand im Büro versehentlich den Lichtschalter betätigt.
Ob sich das lohnt, hängt davon ab, wie kritisch Ihre IT ist und wie viel Risiko Sie tragen möchten.
Passt das zu jedem Unternehmen?
Nein.
Wer nur eine kleine Website betreibt oder keinen Zugriff auf eigene Hardware braucht, ist mit klassischen Hosting-Angeboten gut bedient.
Aber:
- Wenn Kundendaten im Spiel sind
- Wenn Ausfallzeiten Geld kosten
- Wenn man selbst die Kontrolle über Technik behalten möchte
…dann lohnt es sich, über Co‑Location nachzudenken.
Unser Fazit
Co‑Location ist keine Allzwecklösung, aber für viele ein stabiler Mittelweg:
Eigene Technik behalten, professionelle Umgebung nutzen.
Wer keine komplette Cloud-Strategie will oder kann, aber auch keine Lust auf Abstellraum-IT hat, bekommt damit eine Lösung, die Sicherheit und Kontrolle gut vereint.
Ob sich das lohnt, hängt vom Einzelfall ab: Wie wichtig sind Ausfallsicherheit? Wie viel Technik-Know-how ist intern da? Welche Anforderungen gibt es an Datenschutz?
Wer sich mit diesen Fragen auseinandersetzt, findet schnell raus, ob Co‑Location passt oder eben (noch) nicht.