7 Tools, um Ihren Server auf Schwachstellen zu prüfen

Server auf Schwachstellen prüfen, wenn ein Server kompromittiert wird, ist es meist nicht der große Hollywood-Hacker, sondern eine ganz einfache Sicherheitslücke, die übersehen wurde.

Viele Angriffe sind automatisiert und treffen nicht nur große Unternehmen, sondern vor allem kleine und mittlere Betriebe schlicht, weil dort oft niemand regelmäßig prüft, ob alles wirklich sicher ist.

In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen 7 bewährte Tools, mit denen Sie Ihren Server zuverlässig auf Schwachstellen prüfen können.


Warum Sie regelmäßig Ihren Server auf Schwachstellen prüfen sollten

Viele Unternehmen verlassen sich darauf, dass „schon alles läuft“ – bis etwas passiert.
Sicherheitslücken entstehen oft durch:

  • veraltete Software,
  • unsichere Passwörter,
  • offene Ports,
  • fehlerhafte Konfigurationen oder
  • schlicht menschliche Unachtsamkeit.


Das Tückische: Diese Schwachstellen bleiben häufig monatelang unentdeckt, bis ein automatisierter Scan aus dem Internet sie findet – und jemand anderes die Kontrolle übernimmt.

Ein regelmäßiger Sicherheitscheck ist deshalb kein „nice to have“, sondern ein ganz zentraler Bestandteil eines verantwortungsvollen Serverbetriebs.


1.) Lynis – der Klassiker für Linux-Server

Lynis ist eines der bekanntesten Open-Source-Tools zur Sicherheitsanalyse von Linux-Servern.
Es überprüft:

  • Systemkonfiguration
  • Berechtigungen
  • Firewall-Regeln
  • installierte Software
  • und viele weitere sicherheitsrelevante Punkte


Vorteil:

  • Läuft direkt auf dem Server
  • Sehr detaillierte Analyse
  • Ideal für Admins und technisch versierte Personen


Hinweis:
Die Berichte sind technisch, wenn Sie die Ergebnisse nicht selbst interpretieren können, lohnt sich die Zusammenarbeit mit einem Dienstleister.

Ideal für: Root Server und Managed Server mit erweiterten Rechten


2. Nmap – das Schweizer Taschenmesser

Nmap ist ein mächtiges Werkzeug, um offene Ports und Dienste auf Ihrem Server aufzuspüren.
Offene Ports sind oft die Einfallstore für Angriffe.

Mit Nmap können Sie:

  • sehen, welche Ports offen sind,
  • welche Dienste aktiv laufen,
  • welche Versionen im Einsatz sind,
  • und potenzielle Angriffsflächen erkennen.


Vorteil:

  • Kostenlos und sehr flexibel
  • Funktioniert unter Linux, macOS und Windows


Tipp:
Scannen Sie nicht nur einmal sondern regelmäßig, um Veränderungen sofort zu erkennen.


3. OpenVAS – umfangreicher Schwachstellenscanner

OpenVAS (Open Vulnerability Assessment System) ist ein Open-Source-Vulnerability-Scanner, der Server gründlich durchleuchtet.
Er erkennt bekannte Sicherheitslücken (CVEs) und bewertet die Risiken.

Funktionen:

  • Vollautomatisierter Schwachstellenscan
  • Priorisierung der Funde
  • Übersichtliche Reports
  • Regelmäßige Aktualisierung der Schwachstellendatenbank


Vorteil:

  • Sehr umfassend
  • Ideal für systematische Prüfungen


Nachteil:

  • Einrichtung etwas aufwändiger
  • Nicht für absolute Anfänger geeignet


Ideal für Unternehmen, die regelmäßig Audits durchführen möchten.


4. Nikto – für Webserver

Nikto ist ein spezialisiertes Open-Source-Tool, das Webserver auf bekannte Schwachstellen prüft.
Gerade Webserver sind ein besonders häufiges Angriffsziel.

Nikto erkennt:

  • unsichere Serverkonfigurationen
  • veraltete Softwareversionen
  • potenziell gefährliche Skripte oder Standarddateien
  • bekannte Exploits


Vorteil:

  • Leicht zu bedienen
  • Gute Ergänzung zu allgemeinen Server-Scans


Tipp:
Nikto regelmäßig gegen Produktions- und Testsysteme einsetzen.


5. Qualys FreeScan – Cloudbasierte Prüfung

Wenn Sie kein eigenes Scan-Tool installieren möchten, ist Qualys FreeScan eine gute Lösung.
Es handelt sich um einen Online-Dienst, der Ihre öffentlich erreichbaren Systeme auf Sicherheitslücken prüft.

Funktionen:

  • Schwachstellenscans von außen
  • SSL/TLS-Checks
  • Konfigurationsanalyse


Vorteil:

  • Keine lokale Installation
  • Schnelle Ergebnisse
  • Ideal für einen ersten Überblick


Hinweis:
Da es ein externer Dienst ist, werden nur öffentlich erreichbare Systeme geprüft, nicht interne Konfigurationen.


6. Chkrootkit – Rootkit-Scanner für Linux

Ein klassisches Sicherheitsrisiko auf Servern sind Rootkits Schadsoftware, die sich tief im System einnistet und oft unbemerkt bleibt. Chkrootkit hilft, solche Kompromittierungen aufzuspüren.

Funktionen:

  • Rootkit-Erkennung auf Dateisystemebene
  • Identifikation verdächtiger Prozesse
  • Früherkennung kompromittierter Systeme


Vorteil:

  • Sehr leichtgewichtig
  • Schnell einsatzbereit
  • Ideal zur Ergänzung anderer Sicherheitsprüfungen


Tipp:
Regelmäßige Scans helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen, bevor größerer Schaden entsteht.


7. OWASP ZAP (Zed Attack Proxy)

Kurz gesagt:
OWASP ZAP ist ein Open-Source-Tool, das speziell Webanwendungen prüft, also Ihre Website, Ihr Kundenportal oder Ihr Online-Dashboard.


Vorteile:

  • Simuliert echte Angriffe auf Web-Anwendungen
  • Zeigt Schwächen in Formularen, Cookies, Logins
  • Kostenlos und aktiv gepflegt


Nachteile:

  • Technisch etwas anspruchsvoller
  • Kann bei falscher Nutzung Systeme belasten


Praxis-Tipp:
Wenn Sie Webanwendungen selbst hosten, ist ZAP ein hervorragendes Prüfwerkzeug.
Viele Sicherheitsfirmen nutzen es als Basis ihrer Analysen.


Welche Lösung für kleine Unternehmen sinnvoll ist

Wenn Sie keine eigene IT-Abteilung haben, ist es unrealistisch, regelmäßig alle Tools manuell zu bedienen. Doch das müssen Sie auch nicht.


Für kleine und mittlere Unternehmen hat sich ein Kombi-Ansatz bewährt:

ZielEmpfohlenes ToolHäufigkeit
Basis-Check (Ports, Dienste)Nmapmonatlich
KonfigurationsprüfungLynisquartalsweise
Sicherheits-Scan von außenQualys Free Scan1× im Monat
Tieferer Audit (optional)OpenVAS / Nessushalbjährlich

Diese Mischung sorgt dafür, dass Sie regelmäßig prüfen, ohne sich zu überlasten.


Was ein gutes Sicherheitskonzept zusätzlich umfasst

Ein Tool allein macht Ihren Server nicht sicher.
Die besten Ergebnisse erzielen Sie, wenn Sie automatische Prüfungen mit klaren Prozessen kombinieren:

  1. Updates automatisieren – halten Sie Betriebssystem & Software aktuell.

  2. Backups regelmäßig testen – nur ein funktionierendes Backup ist ein gutes Backup.

  3. Zugänge absichern – SSH keine Standardpasswörter.

  4. Firewall prüfen – nur Ports öffnen, die Sie wirklich brauchen.

  5. Monitoring einrichten – kleine Tools wie Monit oder Fail2Ban melden verdächtiges Verhalten sofort.


So schaffen Sie eine solide Sicherheitsbasis, selbst ohne große IT-Abteilung.


Wann Sie lieber einen Profi ranlassen sollten

Es ist keine Schwäche, Sicherheit abzugeben – im Gegenteil:
Viele Angriffe passieren, weil Unternehmen versuchen, alles selbst zu machen, ohne das nötige Fachwissen.

Wenn Sie feststellen, dass:

  • Sie nicht sicher wissen, welche Dienste offen sind,
  • Updates unregelmäßig laufen,
  • oder Backups nie getestet wurden,


…dann ist es sinnvoll, professionellen Managed Support zu beauftragen.
Ein Fachpartner kann die genannten Tools automatisiert im Hintergrund laufen lassen und reagiert sofort, wenn etwas nicht stimmt.


Fazit: Sicherheit ist kein Zustand, sondern Routine

Server-Sicherheit ist keine einmalige Aufgabe.
Sie ist wie die Wartung eines Autos: Öl, Reifen, Inspektion, dass hält Sie langfristig mobil.

Mit Tools wie Nmap, Lynis, Qualys oder OpenVAS können Sie Ihren Server regelmäßig auf Schwachstellen prüfen und potenzielle Risiken früh erkennen.

Ob Sie das selbst tun oder an einen Managed-Service-Partner auslagern, hängt von Ihrer Zeit und Erfahrung ab. Wichtig ist nur: Tun Sie es überhaupt.

Denn die meisten Sicherheitsvorfälle entstehen nicht durch raffinierte Hacker, sondern durch einfache Nachlässigkeit.

Server-Sicherheit

In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie Ihren Server auf Schwachstellen prüfen und Sicherheitsrisiken vermeiden. Wenn Sie Unterstützung bei der Umsetzung brauchen, wir helfen gern weiter.