Wichtige IT-Begriffe für Entscheider, endlich verständlich erklärt

IT-Themen gehören heute zum Alltag jedes Unternehmens.
Ob Cloud, Sicherheit oder Digitalisierung, ohne grundlegendes Verständnis der wichtigsten Begriffe fällt es schwer, Entscheidungen fundiert zu treffen.

Das Problem:
Viele IT-Ausdrücke wirken wie eine eigene Sprache. Fachlich korrekt, aber für Nicht-Techniker oft schwer greifbar. Dieser Beitrag übersetzt die zentralen IT-Begriffe in verständliche Sprache mit Blick darauf, was sie im Unternehmensalltag tatsächlich bedeuten.


Cloud Computing

Von Cloud Computing spricht man, wenn die IT-Ressourcen wie Server, Speicher oder Software nicht mehr im eigenen Haus betrieben werden, sondern über das Internet bereitgestellt werden. Cloud Anbieter stellen diese Ressourcen flexibel zur Verfügung.

Der Vorteil:
Unternehmen können Leistung nach Bedarf skalieren und zahlen meist nur für das, was sie tatsächlich nutzen.

Der Nachteil:
Ohne klare Kostenkontrolle können Zusatzgebühren für Speicher oder Datenverkehr schnell ausufern.

Praxis:
Ein Unternehmen migriert seine komplette ERP-Software in die Cloud.
Dadurch entfallen teure Server-Updates und alle Standorte arbeiten auf derselben aktuellen Datenbasis.


On-Premises

On-Premises bedeutet, dass Systeme und Daten im eigenen Rechenzentrum oder im Firmengebäude betrieben werden. Das gibt maximale Kontrolle, erfordert aber Investitionen in Hardware, Wartung und Personal.

Praxis: Eine Kanzlei betreibt ihre Datenbanken ausschließlich auf internen Servern, um sensible Mandantendaten unter eigener Kontrolle zu halten.


Virtualisierung

Bei der Virtualisierung werden mehrere virtuelle Server auf einer physischen Maschine betrieben. Die Hardware wird per Software so aufgeteilt, dass jeder virtuelle Server wie ein eigenes System funktioniert.

Das steigert die Effizienz, spart Platz und ermöglicht schnelle Wiederherstellungen. Fällt eine virtuelle Maschine aus, lässt sie sich oft in kurzer Zeit auf anderer Hardware starten.

Praxis: Ein physischer Server hostet gleichzeitig den Webserver, die Buchhaltungssoftware und eine Testumgebung sauber voneinander getrennt.


VPN (Virtual Private Network)

Ein VPN ist ein verschlüsselter Tunnel zwischen einem Gerät und dem Unternehmensnetzwerk.
So können Mitarbeiter von unterwegs oder aus dem Homeoffice auf interne Systeme zugreifen, als wären sie im Büro.

VPNs sind besonders wichtig, wenn Mitarbeiter in öffentlichen WLAN-Netzen arbeiten. Die Verbindung ist geschützt, und Daten können nicht einfach mitgelesen werden.

Praxis: Außendienstmitarbeiter rufen über VPN interne Preislisten ab, ohne dass diese über das offene Internet übertragen werden.


Firewall

Eine Firewall überwacht und filtert den Datenverkehr zwischen internem Netzwerk und Internet.
Sie entscheidet anhand von Regeln, welche Verbindungen erlaubt oder blockiert werden.

Ohne Firewall wäre ein Netzwerk ungeschützt für Zugriffe von außen.
Moderne Firewalls können auch Angriffe erkennen und automatisch abwehren.

Praxis: Eine Firewall blockiert eingehende Verbindungen (Länder, IP) und verhindert so unbefugte Zugriffe.


Backup und Disaster Recovery

Backup bedeutet, dass regelmäßig Kopien wichtiger Daten erstellt werden. Disaster Recovery beschreibt den geplanten Ablauf, um Systeme nach einem Ausfall wiederherzustellen.

Beides gehört zusammen: Ein Backup ist nur so gut wie seine Wiederherstellungszeit. Unternehmen sollten wissen, wie lange es dauert, nach einem Ausfall wieder arbeitsfähig zu sein.

Praxis: Nach einem Serverausfall spielt die IT das letzte funktionierende Backup ein, der Betrieb läuft innerhalb weniger Stunden weiter.


Endpoint Security

Endpoint Security umfasst den Schutz aller Endgeräte wie PCs, Laptops, Tablets und Smartphones vor Viren, Malware oder unbefugtem Zugriff.

Jedes Gerät ist ein mögliches Einfallstor für Angreifer. Mit zentral gesteuerten Sicherheitslösungen lassen sich Risiken minimieren.

Praxis: Geht ein Firmenlaptop verloren, kann die IT alle Daten aus der Ferne löschen und das Gerät sperren.


Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA)

Bei der Zwei-Faktor-Authentifizierung wird neben dem Passwort ein zweiter Faktor abgefragt – zum Beispiel ein Code aus einer App oder eine SMS.

Das macht es Angreifern deutlich schwerer, Zugang zu sensiblen Daten zu erhalten, selbst wenn sie ein Passwort kennen.

Praxis: Beim Login ins ERP-System muss der Benutzer zusätzlich einen Code eingeben, der nur 30 Sekunden gültig ist.


SaaS, PaaS, IaaS

Diese Begriffe beschreiben unterschiedliche Modelle der IT-Bereitstellung:

  • SaaS (Software as a Service): Fertige Anwendungen aus der Cloud, z. B. Microsoft 365.
  • PaaS (Platform as a Service): Entwicklungs- und Laufzeitumgebungen in der Cloud.
  • IaaS (Infrastructure as a Service): Virtuelle Server, Speicher und Netzwerke.


Praxis: Ein Start-up nutzt IaaS für flexible Serverkapazitäten, auf denen es eigene Anwendungen betreibt.


SLA (Service Level Agreement)

Ein SLA ist eine vertragliche Vereinbarung, die Verfügbarkeit, Reaktionszeiten und Leistungsumfang eines IT-Dienstes festlegt. Für Unternehmen ist es entscheidend zu wissen, welche Leistungen garantiert sind und welche nicht.

Praxis: Ein Hoster verpflichtet sich, bei kritischen Störungen innerhalb von 60 Minuten zu reagieren.


API (Application Programming Interface)

Eine API ist eine Schnittstelle, über die verschiedene Anwendungen miteinander kommunizieren können. Sie ist die Grundlage für Automatisierungen und Integrationen.

Praxis: Das CRM-System ruft automatisch Kundendaten aus der Warenwirtschaft ab über eine API.


Patch-Management

Patch-Management bedeutet, Software-Updates gezielt und regelmäßig einzuspielen, um Sicherheitslücken zu schließen und Funktionen zu verbessern.

Ungepatchte Systeme sind eines der größten Sicherheitsrisiken.
Ein klarer Update-Plan reduziert die Angriffsfläche erheblich.

Praxis: Ein monatlicher Wartungstag sorgt dafür, dass alle Systeme aktuell sind.


Fazit

Wer IT-Entscheidungen treffen muss, sollte die Sprache der IT verstehen, zumindest in den Grundlagen. Begriffe wie Cloud, VPN oder SLA sind keine Fachsprache für Spezialisten, sondern Werkzeuge, die direkt den Unternehmenserfolg beeinflussen.

Mit diesem Wissen lassen sich Risiken realistischer einschätzen, Investitionen gezielter planen und Projekte auf Augenhöhe mit der IT umsetzen.

IT-Begriffe verständlich

Von Cloud über VPN bis SLA: Wer als Entscheider die Sprache der IT kennt, kann Projekte sicher steuern, Risiken einschätzen und bessere Investitionsentscheidungen treffen.